Weinlese 2017 in Deutschland: steigen die Preise?

Weintrauben aus der Weinlese 2017

Geschafft – die Weinlese 2017 in Deutschland ist beendet. Sogar schon einigermaßen früh in diesem Jahr. Ende September hatten die meisten Regionen die Traubenernte abgeschlossen. Es war ein turbulentes Jahr für die Winzer. Nach starkem Frost noch im April gab es im Sommer teilweise schwere Hagelunwetter, der September begann dann vielfach kühl und regnerisch, was dazu führte, dass die Lese beschleunigt werden musste. Die Weinerzeuger wollten schließlich so gesunde Trauben wie möglich ernten. Das ist offensichtlich gelungen, die zu erwartende Qualität ist hoch. Der erwartete Ertrag allerdings niedriger als in den Jahren zuvor.

Das DWI (Deutsches Weininstitut) teilt mit, dass die letzten Ertragsschätzungen für die Weinlese 2017 in Richtung 7,5 Mio Hektoliter bundesweite Weinmosternte gehen. Das würde einem Rückgang von 18% im Vergleich zum Vorjahr bzw dem zehnjährigen Mittel von neun Hektolitern entsprechen. In Rheinhessen kamen schätzungsweise 1,8 Millionen Hektoliter Wein in die Fässer (minus 20 Prozent), in der Pfalz waren es etwa 2 Millionen Hektoliter (minus 19 Prozent) und im Rheingau gelangten etwa 180.000 Hektoliter aus den Weinbergen ins Fass  (minus 18 Prozent). Höher fiel der Rückgang an der Mosel aus, wo mit einem Verlust von 25 Prozent gerechnet wird – dort hatte sich im September der Nebel teilweise sehr lange im Tal gehalten, so dass die Trauben schnell gelesen werden mussten.  Im kleinsten deutschen Weinanbaugebiet, der Hessischen Bergstraße, gab es ebenfalls ein Minus von 17 Prozent auf 25.000 Hektoliter. Die Württemberger Winzer mussten wegen großer Frostschäden ebenfalls einen Mengenrückgang von etwa 20 Prozent hinnehmen. Nur im Osten blieben die Anbaugebiete Saale-Unstrut und Sachsen von schlechtem Wetter verschont und konnten die Erntemenge um 30 Prozent steigern.

Insgesamt also ein turbulentes Jahr für den Weinanbau. Das Ergebnis wird aller Voraussicht nach etwas geringer ausfallen als in den letzten Jahren, dafür aber in sehr guter Qualität. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das – vermutlich in moderatem Ausmaß – auf die Weinpreise niederschlägt ist hoch.

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